Abschlussberichte des ERASMUS+ Projekt PSYCHOSOZIALE BASISBILDUNG

Unsere Wirklichkeit ist zunehmend von Komplexität, Beschleunigung und Effizienzsteigerung geprägt. Lebensverläufe vollziehen sich immer weniger in verlässlichen und vorausschauenden Bahnen. Die Erweiterung der Entscheidungsmöglichkeiten der Menschen und vermehrte biografische Brüche, sowohl in privater als auch in beruflicher Hinsicht, überfordern und erschöpfen viele Menschen. Die während des Projektverlaufs eingetretene Corona-Pandemie ließ die Belastungen der Menschen und deren Bewältigungsmöglichkeiten und -grenzen noch deutlicher hervortreten. In der Folge von veränderten Lebenswirklichkeiten nehmen die seelischen Belastungen zu und steigen die Diagnosen psychischer Erkrankungen.

In der Erwachsenenbildung tätige Pädagog*innen und Dozent*innen sind daher gefordert, neue Angebote und Formate zu entwickeln, um hier einen stärkeren Beitrag zur Prävention zu leisten. Denn wer über psychosoziale Kompetenzen verfügt, kann sich in soziale und kulturelle Lebensfelder eintauchen und diese mitgestalten, übernimmt Verantwortung und ist zu Selbstsorge fähig.  

Zentrale Grundlage des Projekts „Psychosoziale Basisbildung“, in Kurzform PSBB, bildete eine Beschreibung der aktuellen Lebensverhältnisse, in Verbindung mit den eigenen Lebenskompetenzen.

Aufbauend auf der Grundanalyse wurde ein Idealbild einer psychosozial „starken Persönlichkeit“ entwickelt. Den Eckpunkten Denken und Fühlen, Wollen und Handeln wurden Haltungen und Fähigkeiten zugeordnet, von denen auszugehen ist, dass sie die Resilienz der Menschen und deren mentale Gesundheit stärken.

Dies ist nicht nur individuell bedeutsam, sondern angesichts der finanziellen Auswirkungen der Zunahme psychischer Erkrankungen auch gesellschaftspolitisch relevant.  

»Psychosoziale Basisbildung« beruht auf der Trias von Bildung, Beratung und Begleitung. Sie eröffnet „Lern- und Resonanzräume“, „Begegnungszonen“ und „Werkstätten des Gelingens und Scheiterns“. Sie arbeitet ressourcenorientiert, beteiligt die Zielgruppen und berücksichtigt Formen des selbstgesteuerten und informellen Lernens. Der Frage nach dem Lern-Transfer wird große Aufmerksamkeit gewidmet. Neben der theoretischen Fundierung wurden zum einen neue Formate konzipiert und durchgeführt. Zum anderen wurden Strategien und Tools entwickelt, die die Qualität der Angebote zur »Psychosoziale Basisbildung« gewährleisten und sichern sollen. So entstanden ein Qualitätsrahmen und eine Beschreibung des gelungenen Lernens.  

Zusammengefasst ist »Psychosoziale Basisbildung« ein präventiver Ansatz zur Stärkung der Lebenstüchtigkeit. Sie fördert die Selbststeuerungsfähigkeit von Menschen in sozialen Kontexten, unterstützt deren Selbstverantwortung und bietet Möglichkeiten des Erwerbs eines persönlichen Orientierungssystems an. Sie strebt die Unterstützung der (psychischen) Gesundheit der Menschen, sowie den Ausbau der (gesundheitlichen) Chancengleichheit und die Stärkung der gesellschaftlichen Teilhabe an.    

Weitere Informationen rund um das ERASMUS+ Projekt »Psychosoziale Basisbildung« und deren Ergebnissen finden Sie auf der Erasmus+ Results Platform sowie auf EPALE.  

Im Namen des ERASMUS+ Projektteams »Psychosoziale Basisbildung«:

Lisa Maria Jindra, Studienleiterin im Programmbereich „Lebenswege“ und Projektkoordinatorin »Psychosoziale Basisbildung«

lisa.jindra_at_virgil.at


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