Franziska King, Marit Wolters
Artists in Residence 2021

Künstlerporträt Franziska King, Marit Wolters, © Maria Schwarzmann/St. Virgil 2021

Franziska King, Virgil 08-07, 2021, Acryl und Öl auf Leinwand, 70 x 80 cm, © Franziska King 2022

Marit Wolters, Deep Blue, 2022, C-Print auf Alu-Dibond, 76 x 51 cm, © Marit Wolters 2022

14.10.2022 bis 24.02.2023

Artists in Residence 2021 


Eröffnung und Kunstgespräch:

Donnerstag, 13.10.2022, 19.00 Uhr
Greta Schlünz, Land Salzburg und Nikolaus Kohlberger, Stadt Salzburg/Galerie 5020

im Gespräch mit Marit Wolters und Franziska King

 


Die von einer Fachjury ausgewählten Künstlerinnen Franziska King und Marit Wolters arbeiteten im Sommer 2021 im Gastatelier in St. Virgil und konnten sich in einem Zeitraum von fünf Wochen ganz ihrer künstlerischen Praxis widmen. Im Gegensatz zur täglichen Arbeit im Atelier öffnen Artist Residencies durch ihre zeitliche und räumliche Konzentration eine Möglichkeit, Neues auszuprobieren oder ortsspezifisch zu arbeiten.


Unter dem Titel „Radikale Akzeptanz oder die Endlichkeit des Wirkungskreises“ steht für Franziska King der Mensch und seine Verortung in der von ihm belebten Welt im Zentrum ihrer künstlerischen Arbeit und Beschäftigung. Ein Unterfangen und Versuch, den Körper als Instrument der Weltwahrnehmung in den flachen Raum des Malgrunds zu projizieren, um ihn – sowie die den Malgrund betrachtende Person – mit Hilfe dieser Übersetzung, wiederum zu einer sinnlichen Erfahrung einzuladen. Franziska King lässt sich dabei von „Kunst, Wahrnehmung, Wirklichkeit“ von Gombrich, Hochberg und Black, von Erich Fromms „Haben und Sein“ sowie von John Bergers „Gegen die Abwertung der Welt“ oder von Judith Schalanskys „Verzeichnis einiger Verluste“ begleiten und inspirieren.

 

In ihren Arbeiten untersucht Marit Wolters die Übergänge zwischen und die Abgrenzung von Architektur und Natur. Von besonderem Interesse ist für sie dabei das Verhältnis von Konglomerat, der in Salzburg in einer Vielzahl historischer und zeitgenössischer Bauten Verarbeitung gefunden hat und seinem artifiziellen Pendant, dem Sicht- und Waschbeton aus der Zeit der 1960er Jahre bis heute. Der brutalistische Baukörper des von Wilhelm Holzbauer geplanten Seminarhauses St. Virgil gibt hierfür mit den im Inneren präsenten Sichtbetonelementen einen idealen Anknüpfungspunkt für diese Auseinandersetzung.

Eine gemeinsame Eigenschaft der Materialien Beton und Konglomerat ist das Fließen vor ihrem Erstarren. Angetrieben werden sie dabei durch eine sich bewegende Eismasse oder durch einen Betonmischer. Dieses Fließen, Mischen, Schmelzen, Erstarren zeigt sich in den für die Ausstellung entstandenen Arbeiten von Marit Wolters. Aspekte dieser transformativen Materialprozesse arbeitet die Künstlerin in unterschiedlichen Medien - vom gefundenen Objekt über die Skulptur hin zur malerischen Fotografie - heraus.

 

Franziska King, geboren in Omegna, Italien, studierte Malerei und Grafik sowie angewandte Kunstwissenschaften an der Kunstuniversität in Linz, Theater- Film- und Medienwissenschaft an der Universität Wien und besitzt ein Schauspieldiplom am Gustav Mahler Konservatorium in Wien. Sie erhielt eine Reihe von Förderungen und Stipendien u.a. für die Bezalel Academy of Arts and Design in Jerusalem. Franziska King lebt und arbeitet derzeit in Wien.

 

Marit Wolters, in Norddeutschland geboren, lebt und arbeitet in Wien. Sie studierte Bildhauerei und architekturbezogene Medien bei Monika Brandmeier und Transmediale Kunst bei Brigitte Kowanz. Ihre Arbeiten wurden in Ausstellungen in Europa, Asien und den USA gezeigt. Sie erhielt eine Vielzahl von Förderungen und  Preisen, u.a. den Syn-Award für interdisziplinäre Forschung der Syn-Stiftung Halle, das Startstipendium für Bildende Kunst des Kultusministeriums Österreich sowie den Erste Bank Mehrwert-Award.  


Öffnungszeiten:

Montag bis Samstag 08.00 bis 20.00 Uhr und Sonntag 08.00 bis 13.00 Uhr