Michaela Bruckmüller

Danse macabre Paeonia, 2018, Flat bed scan/Fine art print, 100 x 70 cm © Michaela Bruckmüller
20.05. bis 30.09.2022
Schwarz ist keine Farbe
Kunstgespräch
Donnerstag, 19.05.2022, 19.00 Uhr
Andrea Lehner-Hagwood, Kunsthistorikerin, kuratorische Assistentin am Museum der Moderne, Salzburg und Hubert Nitsch, Kurator des Kunstraums St. Virgil im Gespräch mit Michaela Bruckmüller
Am Anfang der Fotografie von Michaela Bruckmüller steht nicht der Knopfdruck auf den Auslöser eines Fotoapparates, am Anfang steht ein Konzept, ein Thema der Literatur, eine Auseinandersetzung mit existenziellen Fragen. Was geht? Was vergeht? Was bleibt? Was kommt wieder? Diese inhaltliche Auseinandersetzung spiegelt sich auch in den Materialien wider, die die Eindrücke von Oberfläche und Raum sowie von Licht und Dunkelheit verstärken.
„Dunkelheit ist in den Arbeiten von Michaela Bruckmüller eine unwägbare existentielle Tiefe, die sich als Raumillusion einstellt. Gläsern spiegelnde oder samtig unergründliche Oberflächen sowie scharf gezeichnete farbintensive Objekte vor lichtlosen Hintergründen evozieren eine irritierend flache wie unendliche Räumlichkeit. Sie bildet sich durch den harten Gegensatz der haptischen Präsenz der Bildmotive zur ungreifbaren Schwärze, in die sie gestellt sind. Ein thematischer Fokus ihrer Arbeiten sind Pflanzen, gerade auch für die Analyse der Dunkelheit, denn sie wurzeln im Dunkeln und bilden ihre Körper aus Licht, wenden sich ins Licht. Mit einer berückenden Präzision und Schärfe der Abbildung erwirkt Michaela Bruckmüller eine Art Überrealität, die unmittelbar und dauerhaft fasziniert.“ (Astrid Kury)
„Schönheit wird die Welt retten“, sagt Dostojewski und doch ist das Schöne in seiner ganzen Größe nicht fassbar. Die Fotos von Michaela Bruckmüller sind jedoch ein wunderbarer Weg, das Schöne zu sehen. Auch wenn in der Stille der Bilder immer ein Rest eines Geheimnisses bleibt und - wahrscheinlich - bleiben muss.
Ihre Fotos sind wesentliche Beiträge zur Lebensqualität und fragen nach dem Grundsätzlichen: Was geht? Was vergeht? Was bleibt? Was kommt wieder? Klare Sprache, tiefes Schweigen, Stille, Schönheit, Geheimnis, Vergänglichkeit, samtige Tiefe, glänzende Oberfläche ... zwischen diesen Polen bewegt sich unser Leben, aber auch die Fotografie von Michaela Bruckmüller.
Text: Hubert Nitsch
Michaela Bruckmüller
*1971 in Wels, OÖ, lebt und arbeitet in Wien.
Die Grafische / Kolleg für Fotografie / Abschluss mit Diplom 1994, Wien
Kunstuniversität Linz / 1990 – 1991 / Dietmar Brehm
Seit 1996 internationale Ausstellungen und Publikationen
Die Arbeiten sind in öffentlichen und privaten Sammlungen (u.a. Sammlung SpallArt,
BMUKK / Artothek, Artothek Land OÖ, Landesgalerie Eisenstadt, österreichische Nationalbibliothek, private Sammlungen)
Öffnungszeiten:
Montag bis Samstag 08.00 bis 20.00 Uhr und Sonntag 08.00 bis 13.00 Uhr