Unter dem Arbeitstitel „How
to Step Aside to Be Present“ steht für Franziska King der Mensch und
seine Verortung in der von ihm belebten Welt im Zentrum ihrer künstlerischen
Arbeit und Beschäftigung. Ein Unterfangen und Versuch, den Körper als
Instrument der Weltwahrnehmung in den flachen Raum des Malgrunds zu
projizieren, um ihn – sowie die den Malgrund betrachtende Person – mit Hilfe
dieser Übersetzung, wiederum zu einer sinnlichen Erfahrung einzuladen.
Franziska King lässt sich u.a. von Marc Aurel „Selbstbetrachtungen“, Viola
Spolin „ Theatre Games for the Lone Actor“ oder Susan Sonntag „Kunst und
Antikunst“ theoretisch bei ihrem Aufenthalt St. Virgil begleiten und
inspirieren.
Marit Wolters untersucht in ihren Arbeiten das ästhetische
Potential architektonischer Materialien, Prozesse und Strukturen und deren
Wechselwirkung mit anderen gesellschaftlichen und ökologischen Systemen. In St.
Virgil knüpft sie an ihre Recherche zur regionalen Verortung von natürlichen
und künstlichen Baumaterialien an. Von besonderem Interesse ist für sie dabei
das Verhältnis von Konglomerat, der, dem alpinen Umraum entsprungen, in
Salzburg in einer Vielzahl historischer und zeitgenössischer Bauten
Verarbeitung gefunden hat und seinem artifiziellen Pendant dem Sicht- und
Waschbeton aus der Zeit der 1960er Jahre bis heute. Der brutalistische
Baukörper des von Wilhelm Holzbauer geplanten Seminarhauses St. Virgil gibt
hierfür mit den im Inneren präsenten Sichtbetonelementen einen idealen
Anknüpfungspunkt für diese Auseinandersetzung.
Franziska King, geboren in Omegna, Italien, studierte Malerei und
Grafik sowie angewandte Kunstwissenschaften an der Kunstuniversität in Linz,
Theater- Film- und Medienwissenschaft an der Universität Wien und besitzt ein
Schauspieldiplom des Gustav Mahler Konservatoriums in Wien. Sie erhielt eine
Reihe von Förderungen und Stipendien u.a. für die Bezalel Academy of Arts and
Design in Jerusalem. Franziska King lebt und arbeitet derzeit in Wien.
Marit Wolters, in Norddeutschland geboren, lebt und arbeitet in
Wien. Sie studierte Bildhauerei und architekturbezogene Medien bei Monika
Brandmeier und Transmediale Kunst bei Brigitte Kowanz. Ihre Arbeiten wurden in
Ausstellungen in Europa, Asien und den USA gezeigt. Sie erhielt eine Vielzahl
von Förderungen und Preisen, u.a. den Syn-Award für interdisziplinäre
Forschung der Syn-Stiftung Halle, das Startstipendium für Bildende Kunst des
Kultusministeriums Österreich sowie den Erste Bank Mehrwert-Award.
Hier ein kleiner Vorgeschmack von "works in progress"