Herr,
lehre uns bedenken, dass wir sterben müssen, auf dass wir klug werden (Psalm
90,12)
Am 23. Juni ist Klemens Schaupp verstorben. Diese Nachricht verbinden viele von uns mit Schmerz und großer Trauer, dass wir ihn an den verschiedenen Orten und Anlässen der Begegnung nicht mehr treffen werden; der Erinnerung an eine Person,der viele Menschen – auch in St.Virgil Salzburg – mit seinen Gedanken, seinem Wissen, Diskursen, seiner Begleitung, seinen Orientierungen, seinen Ideen inspiriert hat; der Dankbarkeit, ihm einmal, öfter oder viele Mal begegnet zu sein und mit ihm und von ihm gelernt haben zu
dürfen.
Klemens Schaupp wurde 1952 in Wien geboren, er
studierte Philosophie, Theologie, Psycholgie, war einige Jahre Professor für
Pastoraltheologie in Innsbruck, anschließend Leiter des Instituts der Orden in
Mannheim. Schließlich war er in der Rehabilitation psychisch kranker junger
Erwachsener in Ulm tätig, war stets ein gefragter Leiter von Ausbildungskursen
für geistliche Begleitung und Exerzitienbegleitung und bot Geistliche
Begleitung, Psychotherapie und Supervision in freier Praxis an.
Seit 2006 war er Mitglied der
Wissenschaftlichen Leitung des Universitätslehrgangs Palliative Care und als
Leiter der Masterstufe und in der Lehre in St.Virgil Salzburg tätig. Von den
Studierenden wurde er ganz besonders als Lehrender geschätzt. Er gehörte zu den
Pionieren dieser einzigartigen, gemeinsam von der Paracelsus Medizinischen
Privatuniversität Salzburg, dem Dachverband Hospiz Österreich und St.Virgil
Salzburg getragenen und international sehr anerkannten wissenschaftlichen
Weiterbildung.
In dem eingangs zitierten Psalm ist die Rede
davon, dass wir aus der Tatsache, dass wir sterben müssen, etwas lernen können,
dass wir klug werden. Klug werden bedeutet vermutlich, dass wir Dinge lernen,
die die Qualität unseres Lebens fördern, damit wir Wachstum, Autonomie, Sinn
und Erfüllung erfahren und Freude, Gelassenheit, Freiheit leben und gestalten
können. Klemens Schaupp hat in seinen diversen Professionen, die er im Laufe
seines Lebens wahrgenommen hat, stets in Praxis und Theorie daran gearbeitet,
dass Menschen diese Klugheit erleben können.
Wir trauern um einen guten Freund unseres
Hauses und sind dankbar, dass er in seiner Einzigartigkeit als Mensch und
Wissenschaftler bleibende Spuren hinterlässt.
Prof. Mag. Peter Braun, Direktor em.